BOS

Das Ballorientierte Spiel (BOS) – grundlegende Kommandos

Für unsere am Ballorientierten Spiel ausgelegte Spielweise ist es unbedingt erforderlich, eine gemeinsame Kommandosprache zu beherrschen und diese aktiv im Spiel und im Training einzusetzen. Jeder unserer Spieler übernimmt die Patenschaft für ein Kommando und kümmert sich darum, dieses Kommando immer wieder ins Gedächtnis aller zu rufen.


Ballgewinnspiel (Gegner im Ballbesitz):

Ordnung (Max)

Erklärung: Grundordnung einnehmen, Organisation der Mannschaft auf dem Platz in 4 Spielreihen

Wann? Wenn wir erkennen, dass unsere Mannschaft ungeordnet steht. 

Kompakt (Dennis G.)

Erklärung: Enge Abstände zum Nebenmann und kurze Abstände zwischen den Reihen; durch Verkürzen des Spielfeldes in der Länge und Verengen in der Breite wird dem Gegner der Spielraum genommen.

Wann? Wenn wir erkennen, dass unsere Mannschaft nicht kompakt steht

Druck (Aaron)

Erklärung: Den Ball gewinnen wollen, den gegnerischen Ballbesitzer in Raum- und Zeitnot bringen:

“1” - den Ballbesitzer ganz vorne, im 1. Drittel, angreifen

“2” - den Ballbesitzer im Mittelfeld, im 2. Drittel, angreifen

“3” - den Ballbesitzer in der eigenen Hälfte, im 3. Drittel, angreifen


Wann? Wenn wir erkennen, dass der Gegner das Spiel nicht schnell macht.

Schieben (Louis)

Erklärung: Jeder Spieler orientiert sich am Ort des Balles bzw. am Ballweg und läuft zum Ball; dabei bezieht er sich zuerst auf den Ball, dann auf die Mitspieler und zuletzt auf die Gegner.

Wann? Wenn wir erkennen, dass der Gegner das Spiel verlagert.

Steuern (Leon)

Erklärung: Der bzw. die Ballnächste(n) löst/lösen das Ballgewinnspiel aus, indem er/sie dem ballführenden gegnerischen Spieler einen (Rück-)Passweg abschneidet/abschneiden. Dabei greift der Spieler ohne Ball den Ballführer (z.B. im Bogenlauf) auf dem (Rück-)Passweg an. Der ballbesitzende Spieler wird somit zum Ballhalten oder zu einem Pass gezwungen, der in die Richtung der Mitspieler geht, so dass in Überzahl der (neue) Ballführende angegriffen werden kann.

Wann? Wenn wir erkennen, dass unser Mitspieler den Ballführer angreifen kann.

Jagen (Jannik)

Erklärung: Dem jeweiligen Pass oder dem Dribblenden hinterher rennen, die Raum- und Zeitnot des gegnerischen Ballbesitzers weiter aufrechterhalten und möglichst noch verstärken bis zum Ballgewinn oder Ballverlust des Gegners.

Wann? Wenn wir erkennen, dass der Gegner unter Druck gerät, z.B. bei einem Rückpass oder wenn er keine Anspielstationen hat und quer oder zurück dribbelt.

Fallen (Dominique)

Erklärung: Mit Blick zum Ball nach hinten laufen, dabei ballorientiert verschieben, Ordnung und Kompaktheit beibehalten, wenn nötig beides aufbauen und aus einem starken Zentrum den Ballbesitzer verzögert angreifen.

Wann? Wenn wir den Ball verlieren und erkennen, dass wir den Gegner nicht sofort unter Druck setzen können, z.B. weil der Gegner in Überzahl ist.

Angebot (Pascal)

Erklärung: Einen Raum oder einen Gegenspieler bewusst frei lassen, um dann nach dem Pass in diesen Raum oder nach dem Zuspiel zu diesem frei gelassenen Gegenspieler den Ball zu gewinnen bzw. den gegnerischen Ballbesitzer sofort anzugreifen.

Wann? Wenn wir erkennen, dass unser Mitspieler den Gegner nicht sofort angreifen soll, sondern auf eine bessere Gelegenheit zum Ballgewinn warten kann.

Auge (Lukas)

Erklärung: Der ballferne Spieler rückt so weit zur Ballseite in Richtung Zentrum ein, wie es notwendig ist, seinen ballnahen Mitspielern zu helfen und seinen ballnahen Nebenspieler zu sichern, dabei muss er aber ein Auge auf die Gegenspieler werfen, die rechts bzw. links von ihm aus auf seiner ballfernen Seite spielen und seinen Abstand zu ihnen so wählen, dass er bei einem Seitenwechsel oder Diagonalball den Ball erlaufen und gewinnen kann, zumindest aber muss er den Gegenspieler stellen, bevor dieser torgefährlich wird.

Wann? Wenn wir verschieben und unsere Außenspieler daran erinnern wollen, dass sie “ihre” Seite nicht aus den Augen verlieren sollen.

Geh dazu / Hilf ihm (Julius)

Erklärung: Den Mitspieler vor und neben mir coachen und steuern, ihn stark machen, dabei möglichst Überzahl am Ball schaffen, in Passwege hineinlaufen, Pass- und Dribbelwege von allen Seiten schließen: von hinten, von links, von rechts und von vorne; einen Angriff nur mit und aus einem starken Zentrum starten.

Wann? Wenn wir erkennen, dass unser Mitspieler mit einem anderen Mitspieler oder mit mir gemeinsam angreifen kann. Weitere Kommandos: Greif links/rechts an, mach links/rechts zu.

Stellen (Marian)

Erklärung: Hebt das Kommando “raus” auf, den Lauf nach vorne abbrechen und die Grundordnung wieder herstellen.

Wann? Wenn wir nach einem Befreiungsschlag nicht in Ballbesitz gelangen können und der Gegner schnell auf unser Tor zulaufen kann.

Geduld (Maxi)

Erklärung: Wenn es bei einem Konterangriff des Gegners zu einer Unter- oder Gleichzahlsituation kommt, die Mannschaft weder geordnet noch kompakt ist, der gegnerische Ballbesitzer keinen Druck hat und mit Tempo nach vorne spielt, dann heißt es fallen und Geduld haben, da der Ball(-besitzer) nicht (sofort) angegriffen werden kann. Kein Spieler darf während des Fallens die Übersicht und Geduld verlieren und zu früh (allein) überhastet angreifen, weil dieser Spieler Gefahr läuft, ausgespielt zu werden und/oder Passwege aufmacht, die seine Mitspieler nicht schließen können, mit der Folge, dass diese ebenfalls ausgespielt werden können.

Wann? Wenn wir fallen und unsere Mitspieler den Gegner nicht frühzeitig angreifen sollen, da sie sonst überlaufen werden könnten.

Höhe halten (Dennis R.)

Erklärung: Ballferne Spieler in der zweiten Spielreihe müssen sich nach den ballnahen Spielern richten. Greifen diese an, müssen sie mit angreifen. Lassen sich die Ballnahen fallen, müssen sich die Ballfernen ebenfalls fallen lassen. Ein absolut notwendiges Hilfsmittel dabei ist die Abseitsregel!

Wann? Wenn unsere Außenspieler aufrücken oder sich fallen lassen, müssen die Spieler der anderen Spielfeldseite ebenfalls mit aufrücken oder sich fallen lassen.

Raus (Marius)

Erklärung: Nach langen, weiten Bällen, die vom Tor weg gespielt werden, z.B. bei einem Befreiungsschlag nach einem Eckball des Gegners, rennen alle Feldspieler aus dem Strafraum, dem Ball hinterher, der ballnächste Spieler versucht, den Ball zu erlaufen, zu köpfen oder ihn zu kontrollieren. Gelangt der Ball zum Gegner, muss der Ballnahe bzw. die Ballnahen sofort den gegnerischen Ballbesitzer angreifen und versuchen, den Ball zu gewinnen. Der Torspieler orientiert sich dabei genauso wie seine Mitspieler vor ihm am Ball, der hinterste Spieler läuft mit raus, sichert ab und sorgt für Tiefenstaffelung. Gelingt keine Balleroberung, der Gegner kontrolliert den Ball und kann ihn wieder zurück in Richtung Strafraum spielen, dann keißt das Kommando “stellen”.

Wann? Wenn wir den Ball weit vom eigenen Tor weg spielen/schlagen können und in Ballbesitz bleiben/den Ball schnell wieder gewinnen wollen.

Angriffsspiel (eigene Mannschaft im Ballbesitz):

Spitze (Clemens)

Erklärung: Unser erster Blick geht immer nach vorne, um den schnellstmöglichen Pass nach vorne/in die Spitze spielen zu können.

Wann? Wenn wir den Ball gewinnen oder von einem Mitspieler zugepasst bekommen, geht der erste Blick immer in die Spitze.

Seitenwechsel (Dominik)

Erklärung: Falls die Ballseite “zu” ist, wird der Ballführende aufgefordert, das Spiel zu verlagern.

Wann? Wenn wir erkennen, dass der Gegner die ballnahe Seite zustellt bzw. in Überzahl ist, wechseln wir mit schnellem Kurzpasspiel die Seite.

Außen (Simon)

Erklärung: Falls ein Zuspiel in die Spitze nicht möglich/nicht sinnvoll ist, wird zuerst versucht, über den ballnahen, sonst über den ballfernen Flügel zu spielen.

Wann? Wenn wir nicht sofort in die Spitze spielen können, versuchen wir es über den ballnahen Flügel. Ist dieser Weg auch zugestellt, verlagern wir das Spiel auf den anderen Flügel.

Dreh dich (Manuel)

Erklärung: kein Gegenspieler im Rücken, Raumgewinn nach vorne möglich

Wann? Wenn wir unseren Mitspieler anspielen und dieser nicht angegriffen wird, sondern nach der Drehung sofort abgehen kann.

Hintermann (Daniel)

Erklärung: Gegenspieler im Rücken, ballsicherndes Dribbling möglich oder “klatschen”

Wann? Wenn unser Mitspieler von einem Gegner bedrängt wird, den er womöglich selbst nicht sieht. Er kann dann entweder selbst gehen oder wir fordern den Ball zurück => “klatschen”/”prallen”.

Doppel (David)

Erklärung: Der Ballführende fordert beim Abspiel seinen Mitspieler zum Doppelpass auf.

Wann? Wenn wir erkennen, dass wir nach dem Doppelpass mit unserem Mitspieler in eine bessere Position gelangen / direkt aufs Tor gehen können.

Klatschen (Niels)

Erklärung: Gegenspieler im Rücken, Raumgewinn nach vorne nicht möglich; deshalb direkter Pass zum besser postierten Mitspieler.

Wann? Wenn unser Mitspieler von einem Gegner bedrängt wird und selbst nicht gehen kann.

Schumi (Fatih)

Erklärung: Beim Hinterlaufen informiert der hinterlaufende Spieler seinen Mitspieler, dass er in dessen Rücken wegstartet.

Wann? Wenn wir unseren Mitspieler hinterlaufen und den Ball fordern.

Geh (Bennet)

Erklärung: Der ballführende Spieler will den Mitspieler in den Raum schicken.

Wann? Wenn wir den Ball haben und unseren Mitspieler steil schicken möchten.

Schick (Matthias)

Erklärung: Der Spieler will vom ballführenden Spieler in den Raum geschickt werden.

Wann? Wenn wir steil gelaufen sind und den Ball gespielt haben möchten.










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